Was schiebt Schwester Monika Edinger da durch die Gegend? Das mag sich so mancher aufmerksame Beobachter, so manche aufmerksame Beobachterin in den vergangenen Tagen gefragt haben. Die Antwort ist ganz einfach: Sie transportiert Geschenke – genauer Kuchen im Glas – für die Mitarbeiter der Kongregation der Erlöserschwestern. Verpackt in großen Kartons.

Seit Jahren schon sind die Erlöserfeiern im Mai ein fester Termin im Kalender der Erlöserschwestern und ihrer Dienstgemeinschaft. Da treffen sich ein Teil der rund 1.200 Mitarbeiter/innen aus Würzburg, Heidenfeld und Schweinfurt im Steinbachtal und genießen bei Kaffee und Kuchen sowie angenehmen Gesprächen einen entspannten Nachmittag. Doch wegen der Corona-Pandemie gibt es nun schon das zweite Mal infolge keine Erlöserfeier und somit keinen entspannten Nachmittag, keine Gespräche, keinen Kaffee – dafür aber Kuchen. Selbstgemacht.

Tagelang haben die Ordensschwestern und Mitarbeiter in der Küche und Bäckerei im Würzburger Mutterhaus der Erlöserschwestern gewerkelt: Sie haben Teig gerührt, abgefüllt, in Gläsern gebacken und mit einem Etikett versehen. Schwester Monika, die Generaloberin der Kongregation, ist nun dabei, möglichst viele der rund 1.200 Gläser persönlich zu verteilen. Denn die Kuchen im Glas sind mehr als nur ein Geschenk. „Wir wollen unseren Kolleginnen und Kollegen einen schönen Augenblick bereiten, ihnen beim Kuchenessen eine kleine Auszeit ermöglichen“, sagt die Generaloberin. Das sei zwar kein Ersatz für die Erlöserfeiern, soll aber ausdrücken: Wir sind bei Euch!

Auch die Mitarbeitenden können aktiv werden, ihr Gemeinschaftsgefühl zeigen und einander begegnen. Denn jedem Kuchenglas liegt ein Kuvert bei. In diesem befindet sich eine Karte mit Umschlag. Diese soll mit ein paar persönlichen Zeilen an einen Kollegen, an eine Kollegin der Kongregation versendet werden. „Damit auch wirklich jeder eine Karte bekommt, haben wir die Kuverts voradressiert“, erklärt Schwester Monika. Somit dürfen sich die Angehörigen der Dienstgemeinschaft gleich doppelt freuen: Sie bekommen liebe Grüße per Post und den Kuchen im Glas, aber auch die Hoffnung darauf, dass die Erlöserfeier 2022 wieder stattfinden kann.