Rückblick auf den Julitta-Gedenktag am 16. November 2019 im Mutterhaus

Viele Freunde von Schw. Julitta und Schwestern haben die Einladung zum Gedenk-Gottesdienst angenommen. Bei der gegenseitigen Begrüßung und Begegnung war Freude spürbar. Viele Verehrer/Innen und Freunde von Schw. Julitta erleben ihre Spiritualität als ein Geschenk für ihr Glaubensleben und als Hilfe für ihren Alltag.

Der Mittelpunkt der Gedenkfeier ist unsere Mutterhauskirche, in der Schw. Julitta auch sehr viel gebetet hatte.

Generaloberin Schw. Monika begrüßte vor dem Gottesdienst Postulator Monsignore Krysztof, Pater Niederschlag, Schwestern, unsere Gäste und die Priester, die gekommen waren: Spiritual Witzel, Pfarrer Kroth, Pfarrer Amberg, Diakon Sell.

Bei ihrer Einführung lässt Schw. Monika mit einem Text aus dem Buch: „Meine geistliche Entwicklung“ Schw. Julitta zu Wort kommen.

Zu Beginn des Gottesdienstes erinnerte Pater Niederschlag an unseren verstorbenen Bischof Paul Werner Scheele, der 2018 den Julitta-Gedenk-Gottesdienstes noch zelebriert hatte. Unser Mutterhaus-Chor hatte unter Leitung von Schw. Marion den Gottesdienst mit sehr schön ausgewählten Liedern musikalisch gestaltet. Herzlichen Dank!

Der Höhepunkt des feierlichen Gottesdienstes war wieder die mitreißende Predigt von Pater Niederschlag.

Pater Niederschlag ist für uns ein Dolmetscher, der es überzeugend versteht die Spiritualität von Schw. Julitta in unsere Sprache und Lebenswelt zu übersetzen. Anhand von Bildern oder kurzen Erzählungen vermittelt er anschaulich die „Kostbare Innenwelt von Schw. Julitta in unsere Alltagswelt“. Wir danken Pater Niederschlag für seine guten Worte und für seine Treue!

 

Auszüge aus der Predigt von Pater Niederschlag

„Heilige sind Geschenke an uns und zugleich Vorbilder. Schw. Julitta war in ihrem spirituellen Leben weit fortgeschritten und trotzdem ist es, als ob sie mit jedem Schritt vorwärts doch wieder am Anfang steht. Sie sagte: „Immer vorwärts, immer weiter drängt es mich in meiner Seele und täglich und stündlich ist es mir, als fing ich wieder von vorne an.“ Die Heiligen, wie Franz von Assisi und Vinzenz Pallotti machten ähnliche Erfahrungen wie Schw. Julitta.

Wenn wir nur ahnen würden wie sehr Jesus uns liebt, dann würden wir unseren Alltag völlig verändert leben. Dann wäre es auch nicht schwer, uns von Stufe zu Stufe in die Kunst des Loslassens einzuüben. Das Loslassen-Können und zugleich das Vertrauen, von Gott geführt und begleitet zu sein, sind auf unserer Wanderung in die spirituelle Welt von entscheidender Bedeutung. Sie führen schließlich zur heiteren Gelassenheit und zu einem gelungenen Leben.

 

Von der hohen Kunst des Loslassens und von dem Mut des Vertrauens erzählt Henri Nouwen in der Geschichte von den „Flying Rodleighs“, den Trapezkünstlern, die im deutschen Zirkus Simoneit-Barum auftreten.

 

Der Trapezkünstler erklärt: „Als Luftspringer muss ich absolut Vertrauen auf den haben, der mich auffängt. Das Publikum hält mich vielleicht für den großen Star am Trapez, aber der wirkliche Star ist Joe, mein Fänger. Er muss für mich im Bruchteil einer Sekunde parat sein und mich aus der Luft angeln, wenn ich im hohen Bogen auf ihn zufliege. Rodleigh sagte: „ Das Geheimnis besteht darin, dass der Flieger nichts tut und der Fänger alles. Ein Flieger soll nichts als fliegen, ein Fänger nichts als auffangen. Und der Flieger muss mit ausgestreckten Armen  völlig darauf vertrauen, dass sein Fänger im richtigen Augenblick nach ihm greift.

Leben und erst recht unser Sterben heißt, völlig auf den Fänger vertrauen. Wir sind Gottes geliebte Kinder. Er wird zur Stelle sein und uns auffangen. Strecken wir dann einfach die Arme und Hände aus und vertrauen wir, vertrauen wir, vertrauen wir.“ (vergl. Henri Nouwen)

 

Am Ende unseres Lebens gilt: loslassen, lieben, abgeben, uns anvertrauen ins Dunkle. Wir liefern uns ganz in die Hände Gottes aus, dem wir uns in vielen einzelnen Entscheidungen der Nächstenliebe schon Stück für Stück übergeben haben. Und wir können auf ihn zufliegen im Vertrauen darauf, gerade darauf, das Leben zu gewinnen. Gebe Gott, dass wir uns immer mehr in die Gelassenheit einüben und dass uns die Hoffnung weiterhin begleitet: Er fängt uns auf. Das erbitte uns Schw. Julitta und auch Bischof Scheele. Amen“

Postulator Nykiel richtete am Ende des Gottesdienstes auch ermutigende Worte an die Gemeinde.

Schw. Franzeska bedankte sich bei allen, die den Gottesdienst mitgefeiert und mitgestaltet haben. Im Namen aller Schwestern und Verehrer/Innen von Schw. Julitta bedankte sie sich? beim verstorbenen Bischof Scheele für seine großen Verdienste und seine wertvolle Arbeit im Seligsprechungsprozess. Unser guter Gott schenke ihm seinen Frieden, seine Freude und ewige Ruhe.

Nach dem Gottesdienst besuchten die Priester und Schw. Monika die neue Grabstätte von Schw. Julitta und Mutter Honorine (1. Generaloberin).

Herzlich eingeladen wurden alle Gäste zum Kaffee, zur Begegnung und zu Informationen durch Generaloberin Schw. Monika.

Wir danken den Schwestern und den Assoziierten, die unsere Gäste sehr freundlich bedienten.

Auch das Bayerische Fernsehen widmete Schwester Julitta einen ausführlichen Beitrag. Sie finden diese unter https://www.youtube.com/watch?v=jH_mbOiNqVs&fbclid=IwAR1CE7vxyMo62G_W-7iWZ1ndx6m88hrhIfCdiK39BykN2QGKK5ibw2sRdw8 (ab Minute 20:53)

Der nächste Julitta-Gedenk-Gottesdienst findet statt

am 14. November 2020

 

 

Grüße aus dem Julitta-Archiv

Schw. Franzeska Moser

Zu den News